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Fersenschmerz beim Fußball: Achillessehne als häufige Ursache
Da auch beim Fußball sehr viel gelaufen wird, gibt es einige Gefahren für Fersenschmerzen und Achillessehnenschmerzen. Diese Gefahren sind sogar noch höher als beim reinen Laufen, denn die vielen Richtungsänderungen, das abrupte Abstoppen und die schnellen Sprints können Auslöser für Achillessehnenschmerzen und Fersenschmerzen beim Fußball sein. Was sind Fersenschmerzen, was Achillessehnenschmerzen und wo liegen die Überschneidungen?


1. Was haben Achillessehnen-Schmerzen und Fersenschmerzen beim Fußball gemeinsam?
2. Auslöser für Achillessehnen-Schmerzen und Fersenschmerzen beim Fußball
3. Wenn Kinder Fersenschmerzen beim Fußball haben
4. Symptome: So erkennt man Fersenschmerz beim Fußball
5. Therapie für Fersenschmerz beim Fußball
6. Prävention: So verhindert man Fersenschmerzen beim Fußball
7. Alternativ-Sportarten bei Fersenschmerz im Fußball
8. Spielbeginn nach Fersenschmerzen bzw. Achillessehnenbeschwerden




1. Was haben Achillessehnen-Schmerzen und Fersenschmerzen beim Fußball gemein?

Fersenschmerzen können unterschiedlicher Natur sein:

a. Degenerative Veränderung – Tendinopathie – am Ansatz der Achillessehne, also am Fersenknochen
b. Schleimbeutelentzündung – Achillobursitis – am Ansatz der Achillessehne, also am Fersenknochen
c. Knöcherne Vorwölbung des Fersenknochens nach hinten (Haglund-Ferse)
d. Knöcherner Fortsatz an der Unterseite des Fersenknochens (Fersensporn)

Ganz wichtig ist hierbei die richtige Diagnose, denn die Therapie dieser „Fersenschmerzen“ ist jeweils unterschiedlich.

Über die Fersenschmerzen hinaus können natürlich auch weitere Achillessehnen-Beschwerden beim Fußball vorkommen:

a. Degenerative Veränderung – Tendinopathie – im mittleren Sehnenbereich;
b. Entzündung des Achillessehnen Gleitlagers – Paratendinitis;
c. Achillessehnen-Riss oder –teilriss.



2. Auslöser für Achillessehnen-Schmerzen & Fersenschmerzen beim Fußball:

Fußballtraining und erst recht Fußballspiel stellen erhöhte Gefahren für viele Muskeln, Bänder und Sehnen dar, da die meist plötzlich einwirkenden Kräfte sehr stark sein können. Nicht nur im Profi-Fußball entscheidet oftmals die Liste der verletzen Spieler – auch derer mit Fersenschmerzen – über den Tabellenplatz.

a. Gefahr bei schnellen Antritten, Richtungswechseln, Sprüngen

  • Diese stellen auch für die Achillessehne beim Fußball eine erhöhte Belastung dar. Vor allem bei schnellen Stop-and-Go-Bewegungen wirken starke Kräfte auf den Fuß. Auch die Belastungen bei unterschiedlichen Untergründen wie Rasen- oder Hartplatz und vor allem Kunstrasen tragen zu vermehrten und unterschiedlichen Problemen bei.
  • Ein Sprung stellt eine plötzliche Belastung für die Achillessehne dar und lässt sehr starke Kräfte auf sie wirken.

b. Direkter Tritt des Gegners

Beim Fußball ist der Tritt des Gegners auf die Achillessehne eine große Gefahr. Dies führt meist zu einem Riss, bei dem man oft ein richtiges „Knallen“ hört.


c. Fußball-Stollen

Die Höhe der Stollen scheint einen Einfluss zu haben: Je länger die Stollen, desto höher das Verletzungsrisiko.

Stollen sind einerseits eine große Hilfe beim Fußball; auf der anderen Seite erhöhen sie aber auch alle negativen Kräfte auf den Fuß, das Sprunggelenk und auch auf Ferse und Achillessehne. Sie können also mitverantwortlich für die verschiedenen Fersenschmerzen sein.


d. Kunstrasen – Halle

Höhere Verletzungswahrscheinlichkeit ist beim Kunstrasen nicht bewiesen, wenngleich in einzelnen Studien Ergebnisse vorliegen, die in diese Richtung deuten. In der Halle scheint dagegen die Gefahr größer zu sein.


e. Fußballschuhe

  • Fußballschuhe haben in der Regel keine gesonderten Pronationsstützen. Auch das Fußbett ist selten anatomisch, d.h. Fußballer mit starker Pronation, mit Knick- Senkfuß oder Plattfuß sollten sich passende Einlagen besorgen, um eine ständige Belastung durch diese Fußdeformitäten zu vermeiden.

  • Fersenschmerzen können beim Fußballspielen auch deswegen auftreten, weil die Fersenkappe der Schuhe oft sehr hart ist und der Schuh meist enganliegend gekauft wird. So kann die Fersenkappe übermäßig gegen die Ferse drücken und damit Entzündungen des Schleimbeutels oder auch eine Reaktion des Fersenknochens in Form der Auswölbung hervorrufen (Haglund-Ferse).


3. Wenn Kinder Fersenschmerzen beim Fußball haben

Da viele Kinder Fußball spielen, müssen wir bei dieser Sportart gesondert auf den Nachwuchs eingehen.

Generell ist die Belastbarkeit der Achillessehne bei Kindern geringer. Vor allem weist der Fersenknochen bis zum 12/13. Lebensjahr noch eine Wachstumsfuge auf, die sich in diesem Alter schließt, also verknöchert. Dabei kann es zu Störungen kommen, was sich in Fersenschmerzen bemerkbar macht.



4. Symptome: So erkennt man Fersenschmerz beim Fußball

  • Typischer Anlaufschmerz, gerade morgens nach dem Aufstehen.
  • Zudem kann der Bereich geschwollen sein und es schmerzt, wenn man am oberen Fersenbereich draufdrückt.
  • Knöcherner Vorsprung an der Hinterseite des Fersenknochens
  • Schmerzen an der Unterseite des Fersenknochens


5. Therapie für Fersenschmerz beim Fußball

  • Spiel- bzw. Trainingspause, zumindest für sehr belastende Einheiten mit Sprints und Sprüngen;
  • Entlastende und polsternde Fersenpolster in den Schuh stecken;
  • bei Übergewicht auf alle Fälle abnehmen;
  • schmerzende Stelle massieren.


6. Prävention: So verhindert man Fersenschmerzen beim Fußball

a. Die Regeneration der Ferse bzw. der Achillessehne

Regeneration ist nach Spielen und intensiven Trainingseinheiten besonders wichtig, da hier die Sehne extrem belastet wurde -> mind. 36 Stunden Erholung!


b. Dehnen

  • Generell ist das Dehnen vor und nach dem Fußballspielen sehr wichtig. Für die Achillessehnen empfiehlt sich das exzentrische Training.
  • Auch die Fußsohle dehnen (Zehenstand in die Hocke und Knie nach vorne, sodass eine Spannung an den Zehen und der Fußsohle entsteht)

c. Koordinations- und Propriozeptionstraining

  • Fußballspezifisches und allgemeines Training schneller Richtungswechsel;
  • Allgemeines Lauf ABC-Training;
  • Barfußlaufen, vor allem auf Gras (Natur wie Kunstrasen);
  • Einbeinstand-Übungen mit und ohne Oberkörper-Armübungen bzw. Kopfballübungen (auch auf Balance Pad);
  • Balance Übungen, z.B. auf zusammengerolltem Handtuch gehen bzw. balancieren.


d. Durchblutungsfördernde Strümpfe: FALKE Achilles

  • Besonders intensive Einheiten mit dem FALKE Achilles absolvieren; so wird die Sehne noch besser durchblutet und regeneriert schneller. Dies ist ganz wichtig, wenn die nächste Trainingseinheit bereits am nächsten Tag ansteht.
  • An kalten Tagen gut aufwärmen, auch die Sehne – warme Strümpfe anziehen, immer wieder auch den FALKE Achilles.


e. Faszienrolle

  • Nach dem Fußballtraining auch die Achillessehne ausrollern – am besten mit Rollen, die in der Mitte eine Einkerbung für die Achillessehne haben.
  • Fußsohle mit einem Ball (Tennisball, Faszienball) massieren.



7. Alternativ-Sportarten bei Fersenschmerz im Fußball

Wer wegen seiner Achillessehnenbeschwerden mit dem Fußballspielen pausieren muss, kann mit anderen Sportarten seine konditionellen Fähigkeiten und seine Kraft weiter trainieren:

  • Radfahren: gute Alternative für die Ausdauer, aber unbedingt die Hinweise im Menü „Achillessehne und Radfahren“ beachten.
  • Schwimmen: trainiert zwar deutlich andere Muskelgruppen als das Laufen, dafür aber auch das Herz-Kreislaufsystem und die Atmung – ist allerdings für den Fußballer nicht unbedingt zu empfehlen, da das Schwimmen die „Sprintmuskeln“ langsam macht.
  • Kraftraum: gute Gelegenheit, die Rumpfmuskulatur zu trainieren, die auch beim Laufen gebraucht wird; zudem können natürlich weitere Läufermuskeln wie die vorderen und hinteren Oberschenkelmuskeln, der Hüftmuskel (besonders der kleinere Gluteus medius zur Hüftstabilisierung), sowie die Wadenmuskulatur trainiert werden.
  • Lockeres Lauftraining, wenn dies schmerzfrei möglich ist! Auf alle Fälle Sprints, Richtungswechsel und Sprünge vermeiden.



8. Spielbeginn nach Fersenschmerzen bzw. Achillessehnenschmerzen

Entsprechend der Diagnose und anschließenden Therapie kann vermutlich bald wieder mit dem Lauftraining begonnen werden; mit dem Spiel aber erst, wenn die Achillessehne wieder komplett gesund ist.


Im Vordergrund muss die Heilung der Achillessehne stehen, nicht das nächste Training oder das nächste Spiel, auch wenn es um Auf- oder Abstieg geht! Je nach Heilungsphase immer wieder mit Dehnübungen oder auch Laufen die Sehne belasten, aber dosiert. Seien Sie ehrlich zu sich selber und folgen Sie Ihrem Schmerzempfinden. Denn: Eine einmal nicht richtig ausgeheilte Achillessehne kann Ihr Leben lang Probleme bereiten.

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