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Therapie der Achillessehnen Tendinopathie
Oft werden die Begriffe „Achillessehnenentzündung“ oder „Achillessehnen-Tendinitis“ benutzt, wenn es um Beschwerden der Achillessehne selber geht. Es liegt allerdings bei dieser chronischen Erkrankung keine Entzündung vor, sondern eine Degeneration der Sehne. Von daher sprechen wir von einer Achillessehnen-Tendinopathie.



1. Was ist eine Achillessehnen Tendinopathie?

2. Ursachen für eine Achillessehnen Tendinopathie

3. Die Therapie der Tendinopathie – der Reiz auf die Achillessehne

4. Weitere Therapieformen der Achillessehnen Tendinopathie

5. Die Kausaltherapie der Tendinopathie – außerhalb der Achillessehne

6. Mit dem richtigen Trainingsplan der Tendinopathie entgegenwirken




1. Was ist eine Achillessehnen Tendinopathie?


Unter Achillessehnen-Tendinopathie versteht man eine Krankheit der Achillessehne, die sich durch immer wiederkehrende Schmerzen und Probleme bemerkbar macht. Über 50% aller Achillessehnen Beschwerden betreffen eine Tendinopathie, Dabei ist die Sehne selber betroffen und nicht ihr Gleitlager bzw. ihre Schleimbeutel. Auch liegen keine Entzündungszeichen vor (z.B. Rötung), sondern das „Material“ der Achillessehne ist über die Zeit immer schlechter geworden.


2. Ursachen für eine Tendinopathie der Achillessehne:


  • Ständige (leichte) Überbelastung der Achillessehne mit fehlender, ausreichender Erholungszeit (Regeneration);
  • nicht vollständig ausgeheilte Sehnenverletzungen, meist Mikroverletzungen.

Die Achillessehne ist sozusagen in der Heilungsphase 3, dem „Umbau“, stecken geblieben bzw. befindet sich in dieser Phase.

Das Sehnengewebe besteht in dieser Umbauphase größtenteils noch aus einem weniger guten Material, dem Kollagen Typ III und muss in den Kollagentyp I umgebaut werden.


3. Therapie der Tendinopathie – Setzung von Reizen auf die Achillessehne:
Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass mechanische Reize auf die Achillessehne unumgänglich sind, um die Bildung von neuem und gesundem Sehnengewebe zu stimulieren und so die Therapie voranzutreiben. Hierbei ist es wichtig, den richtigen Reiz im Sinne von Übung und Intensität in der Therapie der Tendinopathie zu setzen. Hier ein Überblick über entsprechende Therapieformen:


a. Bewegung, wenn möglich auch sportliche Belastungen

Gerade in der sportlichen Bewegung wird die Achillessehne immer wieder beansprucht. Die sportliche Belastung in Maßen wird zu einem wirksamen Reiz und dient zur Therapie der Achillessehne. Wichtig: Nicht übertreiben und auf Schmerzzeichen achten!


b. Kräftigungs- bzw. Dehnübungen für die Achillessehne

Das exzentrische Krafttraining wurde bisher am besten untersucht und zeigt gute Ergebnisse. Aber auch konzentrisches und isometrisches Training haben in der Therapie der Achillessehne eine Berechtigung. Von konzentrischem Training spricht man, wenn sich der Muskel bei Anspannung zusammenzieht, also im Falle der Achillessehne, wenn sich die Wadenmuskulatur zusammenzieht. Ein isometrisches Training liegt vor, wenn die Wadenmuskulatur nur angespannt wird, ohne sich zu verkürzen oder wie beim exzentrischen Training in die Länge gezogen zu werden.


c. Heavy Slow Resistance Training – mit ebenfalls guten Resultaten in der Therapie

Bei der Therapie mittels „heavy slow resistance training“ wird die Belastung nochmals nach oben geschraubt, d.h. es wird mit Gewichten gearbeitet und die Bewegung langsam ausgeführt, dafür weniger Wiederholungen. Wie bei allen Trainingsformen, aber besonders beim heavy slow resistance training ist eine ausreichende Regenerationszeit ganz wichtig. Mindestens 36 Stunden!


4. Weitere Therapieformen bei Achillessehnen Tendinopathie


  • Low Lever Lasertherapie
  • Schockwellenbehandlung (= Stoßwelle)
  • Ultraschall Behandlung
  • Massage – Friktionsmassage, Triggerpunktbehandlung
  • Akupunktur und Akupressur
  • Elastisches Taping – also Kinesio-Tape
  • Weichteilmobilisierung
  • Wärmen
  • Sensomotorisches Training
  • Tragen des FALKE Achilles


Was ist sensomotorisches Training? Darunter versteht man ein koordinatives Training zur Verbesserung der Körperhaltung und der Bewegungsabläufe, immer bezogen auf die jeweilige Sportart.

5. Kausaltherapie bei der Tendinopathie – außerhalb der Achillessehne

In der Diagnosestellung geht es nicht nur darum, wo an der Achillessehne welche Beschwerden auftreten, sondern auch, woher diese kommen können. Ursachen für die Tendinopathie finden sich mehr oder weniger weit von der Achillessehne entfernt. Hier setzt die Kausaltherapie an.

  • Individuell angepasste Einlagen und Sportschuhe;
  • Faszientechniken im gesamten System „Mensch“ (entlang der anatomischen Ketten);
  • Dehnübungen weiterer Körperbereiche;
  • Akupunktur, Akupressur;
  • Ernährungsumstellung;
  • Behandlung psychischer Komponenten;
  • Beseitigung von Mikroentzündungen im Körper (z.B. Zähne, Darm, Fußnägel, …);
  • Anpassung des Trainingsplans.


6. Mit dem richtigen Trainingsplan der Tendinopathie entgegenwirken:


Auch wer keinen explizit ausgearbeiteten Trainingsplan hat, sollte zumindest überlegen, wann er wie lange eine Pause zwischen seinen Belastungszeiten macht. Denn ohne ausreichende Pause kann sich die Achillessehne nicht erholen. Sie braucht 36 Stunden zur vollständigen Erholung.

Wer einen Trainingsplan hat und ihn auch befolgt, sollte prüfen, wo es zu Überlastungen gekommen sein könnte und wo zu wenig Regeneration vorhanden war. Entsprechend den daraus gewonnenen Erkenntnissen wird dann der Plan umgestellt.

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